Warum "flow" mein Motto ist

Die Lean Prinzipien bilden zusammen mit dem Ansatz des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) die Ausgangsbasis für mein Vorgehen in Projekten, Workshops und Trainings. Flow ist ein wesentliches Element von Lean Management und beschreibt den idealen Wertstrom in Geschäftsprozessen: Arbeitsvorgänge bzw. Material und Informationen fließen schnell und gleichmäßig durch die Prozessschritte - ohne Verschwendung von Ressourcen für Überflüssiges, ohne übermäßige Belastung von Mensch und Maschine, ohne Unregelmäßigkeiten und Defekte beim Output. 

 

Flow ist gleichzeitig auch ein Begriff aus der (Arbeits-)Psychologie und bezieht sich auf einen Zustand tiefer Konzentration, quasi auf den Gedankenstrom im Kopf. Flow ermöglicht hiernach Leistung ohne Anstrengung und Ablenkung, Motivation ohne Anreize, Kreativität ohne Grübeln. Dieser Aspekt ist besonders für die Büro- und Wissensarbeit interessant, weil die Wertschöpfung hier primär im Kopf der Mitarbeitenden stattfindet.

 

Ich versuche, beide Konzepte miteinander zu verbinden - und zwar auf drei Ebenen:

Werte schaffen ohne Verluste:

Einen optimalen Workflow erzeugen - stabiler, schneller und flexibler, näher am Kunden.

Effektiv und effizient zusammenarbeiten:

Hand in Hand zusammenarbeiten, Informationen und Wissen teilen, Teamwork auf Augenhöhe.

Produktiv und kreativ arbeiten:

Arbeitsweise und -umfeld ausrichten auf Produktivität, Kreativität, Effizienz und Gesundheit.



FLOW auf allen Ebenen. Aber wo fängt man an?

Beim kontinuierlichen Verbesserungsprozess in Richtung Flow können wir uns auf verschiedenen Handlungsebenen bewegen, die sich insbesondere im Hinblick auf die Potenziale einerseits und im Hinblick auf den Wirkungsgrad (oder die Einflussmöglichkeiten) des Einzelnen andererseits unterscheiden.

Der Leidensdruck zur Verbesserung ist oftmals in den Prozessen am größten - der Widerstand allerdings auch. Dies ist meist den gewachsenen Strukturen und dem von Budgets angetriebenen Abteilungsdenken zu verdanken. Und letzteres gilt es ja eigentlich durch eine prozessorientierte Flow-Perspektive zu hinterfragen.

 

In der Praxis hat sich vielerorts der Weg des geringsten Widerstands etabliert: Man beginnt im Mikrokosmos des Arbeitsplatzes und arbeitet sich stufenweise über 5S-Aktionen und Verbesserungsmaßnahmen innerhalb des Teams an die Grenzen der Abteilung heran. 


Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass vielen bis dahin die Luft ausgeht: Mitarbeiter zweifeln möglicherweise die Sinnhaftigkeit an, weil ihnen der Schuh ganz woanders drückt, etwa in der abteilungsübergreifenden Kommunikation. Und dem Unternehmen fehlen meist die messbaren Erfolge bzw. der Bezug zu den übergeordneten Zielen. 

 

Es gibt sicherlich keine Pauschalantwort auf diese Frage. Wie ein Unternehmen oder eine Abteilung beginnt und weiter vorgeht, hängt von der jeweiligen Ausgangssituation ab - und davon, wohin die Reise gehen soll. In den Darstellungen auf dieser Website gehe ich den Weg von den Prozessen übers Team hin zum einzelnen Arbeitsplatz bzw. Mitarbeiter, um den Bezug zum Kunden und zu den übergeordneten Zielen nachvollziehbar zu gestalten: 

  1. Wie können wir einen kontinuierlichen Flow in unseren Prozessen (Wertschöpfungsketten) schaffen?
  2. Welchen Beitrag leisten die einzelnen Teams dazu?
  3. Was bedeutet dies für den einzelnen Menschen und sein direktes Arbeitsumfeld?